Einzelhandel: Mit Qualifizierung gegen die Konkurrenz aus dem Netz

Das Internet macht dem niedergelassenen Einzelhandel zunehmend das Leben schwer. Doch dieser resigniert nicht, sondern rüstet sich für den Konkurrenzkampf. Vor einem Jahr haben die Volkshochschule und der Einzelhandels- und Dienstleistungsverband Niederrhein gemeinsam ein Qualifizierungsprogramm für den Einzelhandel gestartet. „KomBi – Kompetenz und Bildung im Einzelhandel“ heißt die Maßnahme, die von ver.di unterstützt und vom Bundesarbeitsministerium und der EU gefördert wird.

(v.l.n.r.): Peter Dommers, Geschäftsführer Raumdesign Dommers GmbH & Co. KG, Uschi Pavelescu, Koordinatorin des KomBi-Projektes, Doris Lewitzky, Geschäftsführerin des Einzelhandels- und Dienstleistungsverbandes Niederrhein, Angelika Schippkus-Jung, Filialleiterin Schuhhaus Dismer, Dr. Gerhard Jahn, Volkshochschuldirektor, Britta Munkler, stellvertretende Geschäftsführerin ver.di Niederrhein
„Mit KomBi können wir für jedes Unternehmen ein maßgeschneidertes Angebot schnüren“, sagt Projektkoordinatorin Uschi Pavelescu. „Dabei geht es nicht nur um die Inhalte, sondern z. B. auch um Lernzeiten und Lernorte. Wir kommen den Unternehmen und deren Mitarbeitern so weit entgegen, wie es nur geht.“ Genau dieses Entgegenkommen kommt bei der Zielgruppe an. Angelika Schippkus-Jung, Filialleiterin des Schuhhauses Dismer: „Unsere Arbeitszeiten machen es uns eigentlich unmöglich, an interessanten Weiterbildungsveranstaltungen teilzunehmen. KomBi hat auf unsere zeitlichen Zwänge Rücksicht genommen und sich inhaltlich an unseren Bedarfen ausgerichtet.“ Möglich macht dies eine einzigartige Kombination von Beratung und Qualifizierung. Dabei greift das Projektteam auf unterschiedliche Fachdozenten, Personalentwickler und ausgebildete Weiterbildungsberater zurück. Vielfältig sind auch die Unterrichtsformen, die neben Inhouse-Schulungen auch Selbstlernmedien umfassen. Dass Weiterbildung und Qualifizierung im Einzelhandel immer wichtiger werden, ist unstrittig. Doris Lewitzky, Geschäftsführerin des Einzelhandels- und Dienstleistungsverbandes Niederrhein: „Es ist ja nicht nur so, dass immer mehr Menschen immer mehr Waren im Internet kaufen. Auch die Kunden, die dem niedergelassenen Handel die Treue halten, nutzen das Internet, um sich über Produkte und Preise zu informieren. Wenn sie dann im Geschäft stehen, erwarten sie ein Verkaufspersonal, das mindestens über die selben Informationen verfügt, am besten aber noch kompetenter ist als der gut informierte Kunde selbst.“ Nur wenn es dem niedergelassenen Einzelhandel gelingt dem Konkurrenzdruck aus dem Netz Paroli zu bieten, werden die Arbeitsplätze dort zu halten sein. Das weiß man auch bei der Gewerkschaft ver.di. Deswegen unterstützt diese auch das Projekt. Britta Munkler, Geschäftsführerin ver.di Niederrhein: „Wenn die Arbeitnehmer durch Qualifizierung zum Erhalt der Arbeitsplätze mit geregelten Rahmenbedingungen im niedergelassener Einzelhandel beitragen können, werden sie dieses auch tun.“ Bei der Volkshochschule und dem N.U.R.E.C.-Institute Duisburg ist das KomBi-Projekt in sehr guten Händen. Die Volkshochschule, die im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit eher mit der Befriedigung privater Weiterbildungsbedarfe verankert ist, hat eine breite Palette an beruflichen Qualifizierungsangeboten und Unternehmensschulungen, betont Volkshochschuldirektor Dr. Gerhard Jahn: „Die Stärke unseres Angebots an Unternehmensschulungen ist die Flexibilität und Passgenauigkeit, wie sie auch bei KomBi zum Tragen kommt. Ich kann alle Firmen, die Weiterbildungs- und Schulungsbedarfe haben, ermutigen, Kontakt zu uns aufzunehmen.“ Diese Aufforderung sollten auf jeden Fall die Einzelhändler beherzigen, denn KomBi wird als Pilotprojekt fortgesetzt. Dank der Förderung durch Bund und EU ist die Teilnahme für die Unternehmen und ihre Mitarbeiter kostenfrei. Kontakt: Uschi Pavelescu, 0203/283-3678 oder u.pavelescu@stadt-duisburg.de, und Karin Schillings, 0203/283-2249 oder k.schillings@stadt-duisburg.de.