Duisburg am Haken – Hier ist für jeden Angler was dabei
Duisburg hat Wasser – viel Wasser. Hier treffen Rhein und Ruhr aufeinander, Seen reihen sich zur Sechs-Seen-Platte an, und Europas größter Binnenhafen liegt mitten in der Stadt. Auch Kanäle und die Emscher durchziehen das Stadtgebiet. Wo Wasser ist, sind Fische – und wo Fische sind, sind Angler.
Angelika und Dieter Wilms sind seit 52 Jahren verheiratet. Sie brachte ihn einst zum Angeln – der Beginn einer gemeinsamen Leidenschaft, die bis heute anhält. Die beiden vermitteln ihr Wissen in Vorbereitungskursen für Fischereiprüfungen für Nachwuchsangler in Duisburg und Mülheim. Denn: Ohne bestandene Prüfung und Fischereischein darf in Deutschland niemand eine Angel ins Wasser halten. Angelika Wilms ist zudem seit Langem Vorsitzende des „Rheinischen Fischereiverbandes von 1880 e.V., Bezirk Duisburg“. Wer also etwas über die Angelgewässer in Duisburg erfahren will, kommt an den Wilms kaum vorbei.
„Duisburg ist ein hervorragendes Angelrevier“, schwärmt die 72-Jährige. „Hier ist für jeden etwas dabei.“ Von ruhigen, krautreichen Seen über steile Spundwände an den Häfen in Ruhrort bis zum wilden Rhein mit seinen fischreichen Buhnenfeldern und Kiesbänken – das Spektrum ist groß. Ob klassisches Stippen und Posenangeln auf Friedfische wie Brassen, Rotaugen und Barben oder Spinnfischen auf Raubfische wie Hecht, Barsch und Zander – Duisburgs Gewässer lassen keine Angelart außen vor. Selbst kapitale Rapfen, Döbel, Aale und Welse gingen hier schon an den Haken. Und inzwischen kehren sogar empfindliche Arten wie Forellen, Nasen und Wildkarpfen zurück. „Die Wasserqualität hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert“, betont Angelika Wilms.
An die Gesetze halten
Wichtig ist: sich vorher gut zu informieren. Der Fischereischein, für den eine Prüfung abgelegt werden muss, ist nur die Grundvoraussetzung. Für jedes Gewässer ist zusätzlich ein sogenannter Fischereierlaubnisschein nötig – oder die Mitgliedschaft in einem der 18 Duisburger Angelsportvereine, die mit der Hege betraut sind. Und: Nicht an jedem Ufer und nicht an jedem See ist das Angeln automatisch erlaubt. Es gibt klar festgelegte Angelstrecken und Sperrzonen, etwa in Schutzgebieten.
„Deutschland hat viele Regeln und Gesetze“, erklärt Jürgen Jarmer, Fischereiberater der Unteren Fischereibehörde. Er und seine Kollegen aus dem Aufsichtsdienst achten darauf, dass Wildangeln und Vermüllung unterbunden werden, dass Angler die Fangregeln einhalten (etwa Mindestmaße oder das Verbot des „Catch & Release“) und sich aktiv für den Naturschutz einsetzen. „Man muss sich immer wieder bewusst machen: Wir haben es mit Lebewesen zu tun. Die tötet man nicht zum Spaß.“ Verstöße können teuer werden – Angelgerät und Fischereischein sind dann schnell weg.
Im Jahr 2024 hat die Stadt Duisburg rund 1300 Fischereischeine ausgegeben – die Zahl ist seit Jahren konstant. YouTube und Social Media tragen ihren Teil dazu bei, dass es auch an Nachwuchs nicht mangelt. Die meisten Angler halten sich auch an die Vorschriften und genießen Natur und Wasser in Duisburg. So wie das Ehepaar Wilms beim Stippen am Rhein: „Wir haben hier schon so viele schöne Stunden gemeinsam verbracht und vielen Freunden leckeren Rheinfisch mitgebracht.“