Blühende Bibliotheken: Samen tauschen, Vielfalt säen

Es grünt so grün, wenn Duisburgs Blüten blühen. Der Frühling hat in diesem Jahr mit aller Macht Einzug gehalten. Die Bäume treiben aus, einige Pflanzen entfalten ihre Blütenpracht. Und die Stadt Duisburg hilft dabei, dass es in den heimischen Gärten noch farbenfroher wird – mit Saatgutteilern!

Tausche Zierkürbis gegen Stockrose - das ist das Prinzip des Samentauschs.

Schon seit vier Jahren ist es möglich in einigen Bibliotheken der Stadt nicht nur Bücher und andere Medien auszuleihen, sondern auch kostenlos Samen mitzunehmen. Und dafür bedarf es nicht einmal eines Bibliotheksausweises: „Einfach während der Gartensaison vorbeikommen, sich eine Tüte mit passendem Saatgut greifen und bei Gelegenheit eigene Samen zum Tausch mitbringen“, erklärt Matthias Friedrich.

Nachhaltigkeit und Biodiversität fördern

Er kümmert sich als Netzwerker der Stadtbibliotheken unter anderem darum, dass sich dieser grüne Gedanke verbreitet. „Es ist eine Einladung an die Gemeinschaft der Bibliotheksnutzenden durch den Tausch von Samen, die sie selbst in ihren Gärten züchten, Nachhaltigkeit und Biodiversität in Duisburg zu fördern.“

 

Im heimischen Garten kommen die Bibliotheks-Samen dann in die Erde.
So oder ähnlich sehen die Saatgutteiler in den städtischen Bibliotheken aus.

Und der ausgesäte Mitmach-Gedanke trägt Früchte. Inzwischen gibt es laut Friedrich schon in sieben Zweigstellen (Zentralbibliothek, in Homberg-Hochheide, Buchholz, Rheinhausen, Wanheimerort, Beeck und Rumeln-Kaldenhausen) Saatgut-Aufsteller mit Nutz- und Blühpflanzen, die gut frequentiert werden. Besonders schön: Die Regale für das Saatgut wurden von der Schülerfirma „Holz und Co“ der Förderschule Nord gefertigt.

Zu beachten ist allerdings, dass der Samen sich vermehren lässt. Heißt: Sogenannte gekreuzte F1-Hybride, wie man sie häufig im Handel findet, sind nicht zur Nachzucht geeignet. Auch genverändertes Saatgut soll nicht in Umlauf gebracht werden.

Wichtig ist, dass keine genveränderten oder sogenannte F1-Hybrid-Samen verwendet werden.

Gartenliebhaberin Rebecka Piepke aus Rumeln hat sich dieses Jahr schon mit Stockrosen-Samen eingedeckt und sie im Hochbeet eingesetzt. Sie ist begeisterte Nutzerin der Saatgutteiler: „Ich bin jetzt schon mit Vorfreude und Herzblut dabei, wenn ich weiß, was da demnächst alles so üppig grünt und blüht. Ich kann die Pflanzen ja nicht davon abhalten, Samen zu produzieren. Warum sollte ich das dann nicht nutzen… Es ist eine feine Sache, dass die Stadt Duisburg Saatgutteiler anbietet und man so immer einen Platz hat, wo man tauschen kann.

Die Duisburger Stadtbibliotheken haben das Konzept im Jahr 2024 sogar noch weiterentwickelt: An einigen Standorten finden nun zusätzlich an zwei Samstagen im Jahr Pflanzentauschbörsen statt – ein weiterer Schritt hin zu mehr Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und grüner Vielfalt.

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