Löschzug 120

Der Löschzug 120 ist die Sondereinheit Führungsunterstützung.

Der Löschzug 120 übernimmt als Teil der Freiwilligen Feuerwehr Aufgaben der Führungsunterstützung. Hier vereinen sich viele verschiedene Bereiche der Feuerwehr abseits des Löschangriffs, wie z.B. die Informations- und Kommunikationstechnik, aber auch die Lageerfassung mittels Drohnen. Der Löschzug 120 wurde 2001 gegründet, damals noch unter dem Namen Sondereinheit 120 Fernmeldedienst (kurz SEH FMD). Seitdem hat sich das Aufgabenspektrum deutlich verändert, was neben der Veränderung der Bezeichnung auch eine Erweiterung der zur Verfügung stehenden Technik notwendig machte.

 

Der Löschzug 120 hat im Gegensatz zu den übrigen zwölf Löschzügen kein eingeschränktes Einsatzgebiet, sondern rückt von seinem Gerätehaus an der Keniastraße im Duisburger Süden zu Einsätzen im gesamten Stadtgebiet und darüber hinaus aus.

 

Für eine funktionierende Einsatzleitung ist eine reibungslose Kommunikation unabdingbar, heutzutage läuft davon nur noch ein Teil über Digital- und Analogfunk. Die Digitalisierung hält auch bei den Feuerwehren Einzug, sodass Informationen auch über digitale Meldewesen übermittelt werden. Außerdem können eine Vielzahl an Informationen zu Objekten, Gefahrstoffen und Fahrzeugen mittlerweile digital abgerufen werden. Die Mitglieder des Löschzugs 120 sind ein wichtiger Teil dieser Informationskette.

 

An Einsatzstellen, die einem erhöhten Koordinationsaufwand bedürfen, wird der Einsatzleitwagen 2 (kurz: ELW2) eingesetzt. Dieser ist der Leitstelle zugeordnet und wird im Einsatzfall neben den Disponenten der Leitstelle und dem Führungsdienst der Berufsfeuerwehr mit Kameradinnen und Kameraden des Löschzugs 120 besetzt.

 

Zusätzlich zum ELW2 verfügt der Löschzug über den Abrollbehälter Einsatzleitung / Kommunikation (kurz: AB-ELKO), der genau wie der ELW2 über einen Führungsraum für Besprechungen, Skizzen und digitale Lagebilder und über eine Fernmeldebetriebsstelle verfügt. Der AB-ELKO wird z.B. als Messleitung bei dem Verdacht auf austretende Gefahrstoffe eingesetzt oder als Einsatzleitung bei besonders langandauernden Einsätzen.

Außerdem stehen dem Löschzug zwei kleinere Einsatzleitwagen (MB Sprinter und MB Vito) zur Verfügung. Diese werden u.a. bei überörtlichen Einsätzen genutzt, wenn die Feuerwehr Duisburg beispielsweise mit einem Patienten-Transportzug andere Städte bei einer Evakuierung unterstützt. Die Einsatzleitwagen werden auch besetzt, wenn die regulär im 24h-Dienst befindlichen Zugführer (Beamte vom Einsatzdienst, kurz: BvE) länger im Einsatz sind.

 

Benötigt eine andere Feuerwehr Unterstützung, z.B. bei einem Waldbrand oder nach einem starken Unwetter werden Bezirks-Bereitschaften entsendet. Die Feuerwehr Duisburg bildet zusammen mit den Feuerwehren aus den Kreisen Kleve und Wesel die „NRW Bezirk Düsseldorf Bereitschaft 1“. Diese Bereitschaft umfasst ca. 140 Einsatzkräfte mit mindestens 30 Fahrzeugen. Sobald diese Bereitschaft alarmiert wird, ist der Löschzug 120 an vielen Stellen gefordert. Unter anderem wird ein Vorauskommando mit dem Kommandowagen (kurz: KdoW) entsendet, diverses spezielles Material ausgegeben und die Führungsstruktur aufgebaut. Mit einem Einsatzleitwagen und dem Abrollbehälter AB-ELKO wird der Einsatz der Bezirks-Bereitschaft koordiniert und geleitet. So war der Löschzug bspw. 2013 über mehrere Tage beim Hochwassereinsatz in Magdeburg oder 2020 direkt zwei Mal beim Waldbrand in Niederkrüchten tätig.

 

Auf der Feuer- und Rettungswache 1 an der Wintgensstraße wird bei Großschadenslagen die Einsatzleitung der Feuerwehr als Stab gebildet. Hier übernimmt der Löschzug an verschiedenen Stellen die Führungsunterstützung. In der Fernmeldebetriebsstelle läuft die gesamte Kommunikation zusammen und wird durch die Mitglieder sortiert und weitergeleitet. Hierfür stehen insgesamt fünf Arbeitsplätze mit PC, Funk und Telefon zur Verfügung.

 

Zusätzlich zu diesen Aufgaben, die kurz unter „IUK“ für Informations- und Kommunikationstechnik zusammengefasst werden, ist ein weiterer Bereich des Löschzugs 120 die Lageerfassung, kurz „LagE“. An Einsatzstellen kann es erforderlich sein die Lage aus der Luft zu beurteilen. Dafür stehen dem Löschzug diverse UAS (unmanned aircraft systems, ugs. Drohne) zur Verfügung.

 

Für die schnelle Erkundung, z.B. eines brennenden Dachstuhls mit einer Wärmebildkamera wird ein Quadcopter (DJI mavic 3T enterprise) eingesetzt. Wenn besonders großflächige Gebiete abgebildet werden sollen, z.B. bei einem Hochwasser oder Gefahrstoffaustritt, kann ein Starrflügler (Quantum Systems Vector) genutzt werden. Diese Drohne kann georeferenzierte Luftbildaufnahmen anfertigen, die anschließend der Einsatzleitung ein genaues Lagebild vermitteln. Darüber hinaus kann eine „kabelgebundene“ Drohne (Fotokite) in den Einsatz gebracht werden, wenn über einen längeren Zeitraum ein Lagebild aus der Luft notwendig ist, z.B. bei einem Waldbrand. Damit diese Bilder der Einsatzleitung ohne Zeitverzug zur Verfügung stehen, kann der Löschzug auf diverse drahtlose Übertragungssysteme zurückgreifen.

 

Neben den beiden Hauptaufgabengebieten IUK und LagE steht für besondere Einsätze weitere Ausrüstung zur Verfügung. Der Anhänger Medien verfügt über eine Lautsprecher-Anlage und ein 340 x 190cm großes LED-Display, dass auf knapp 5m ausgefahren werden kann. Er kann eingesetzt werden, um die Bevölkerung oder in einem großen Bereitstellungsraum die eigenen Einsatzkräfte zu informieren. Mit dem Anhänger Mast kann 150kg Nutzlast an einem bis zu 25m ausfahrbaren Mast befestigt werden. Zukünftig soll von hier aus ein Notfall-Radio der Stadt gesendet werden, wenn die üblichen Kommunikationswege auszufallen drohen. Des Weiteren wird es mit dem Anhänger WLAN möglich sein örtlich unabhängig ein WLAN-Netz aufzubauen und eine große Anzahl an Personen mit Internet zu versorgen.

 

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Kontakt

Freiwillige Feuerwehr Duisburg
Löschzug 120/SE120
Freiwillige Feuerwehr Duisburg
Löschzug 120/SE120