Stadtarchäologen entdecken eisenzeitlichen Friedhof

Im dichtbesiedelten Stadtgebiet von Duisburg noch unentdeckte Bodendenkmäler aufzuspüren erscheint wie die Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen. Der Stadtarchäologie Duisburg gelang dieses Kunststück.

Der Friedhof wird auf die Zeit zwischen 700 v. - 100 v. Chr. datiert

Die Archäologin legt eine Urne frei

Als beteiligte Behörde im B-Planverfahren zur Julius-Leber-Straße in Duisburg-Bergheim, zog die Untere Denkmalbehörde im Vorfeld drei sogenannte Suchschnitte. Diese vier Meter breiten Aushebungen durchschnitten ein ca. 3 Hektar großes Areal. Die Archäologen entdeckten dabei vier Graburnen. Damit wurden die Erwartungen bei Weitem übertroffen.

In einer lockeren Streuung im Abstand von bis zu 40 m lagen die Urnen knapp unter der Oberfläche. Der Leichenbrand aus zwei Urnen liegt schon vor, die restlichen zwei Urnen sollen fachgerecht durch die Restauratorin des Stadtmuseums geöffnet und entleert werden. Die Graburnen belegen eine Nutzung des Areals als Friedhof in der vorrömischen Eisenzeit.

Das Grundstück liegt auf der Niederterrasse, vom alten, nun längst verlandeten Rheinarm etwa 50 m entfernt. Aus der näheren Umgebung waren bisher keine Funde bekannt, doch wissen wir aus der Nachbarregion, dem Niederrhein, dass das linke Rheinufer zu allen Zeiten zum Siedeln aufgesucht wurde.

Über die Entdeckung eines neuen Fundplatzes mit Graburnen aus der Eisenzeit hat sich die Untere Denkmalbehörde sehr gefreut. Seit Jahren gingen trotz der enormen Bautätigkeit kaum mehr neue Hinweise auf bisher unbekannte Fundplätze ein.