Übergabeprotokoll

Zum Schutz von Patienten und Personal führen die Städte Duisburg, Oberhausen und Mülheim ein einheitliches Übergabeprotokoll für Patientinnen und Patienten ein, die mit dem Krankentransport und Rettungsdienst transportiert werden. In Krankenhäusern, Altenheimen und Arztpraxen werden diese Übergabeprotokolle in allen Fällen eingesetzt, in denen Patientinnen und Patienten ansteckende Erkrankungen haben. Je nach Situation können die Mitarbeiter des Krankentransportes dann besser entscheiden, welche Vorbereitungen erforderlich sind, um einen Transport durchzuführen. Hier heisst es aber auch oft "weniger ist mehr", denn nicht bei jeder Infektionserkrankung bringt die maximale Isolierung auch den maximalen Schutz vor einer Infektion. So müssen Patienten, bei denen Problemkeime vorliegen, als solche identifiziert werden, aber es sollen eben die im Hygieneplan vorgeschriebenen Maßnahmen ergriffen werden und eben keine anderen Massnahmen, die im speziellen Fall ungeeignet und nicht angemessen sind.

Probleme mit mehrfach antibiotika-resistenten Erregern

Die Probleme mit mehrfach antibiotika-resistenten Erregern sind in den letzten Jahren immer drängender geworden. Unter dem Einsatz von Antibiotika, insbesondere auch im Bereich der Tiermast, haben sich zusätzlich zu den schon seit Jahren relevanten multiresistenten Staphylococcus aureus Erregern auch bei anderen Keimgruppen weitergehende Resistenzen gegenüber Antibiotika entwickelt.

Die Weltgesundheitsorganisation hat am Weltgesundheitstag am 07. April 2014 Alarm geschlagen, da sich in der europäischen Region und auch global Keime mit Antibiotikaresistenz immer weiter ausbreiten. Nach dieser aktuellen Mitteilung droht eine Rückkehr zu Verhältnissen, wie sie vor Entdeckung der Antibiotika herrschten. Damit wären dann einfache Infektionen nicht mehr behandelbar und alltägliche Eingriffe und Interventionen mit lebensbedrohlichen Gefahren verbunden.

Umso wichtiger war es daher, sich auch in Duisburg in diesem neuen Netzwerks über die drängenden Probleme auszutauschen. Die Erfahrungen aus anderen Städten und Kommunen zeigen, dass durch einen Erfahrungsaustausch aller betroffenen Akteure vor Ort die regulär weiterhin schwierige Versorgung der Patienten verbessert werden kann.

Dazu wurden Vertreter fast aller medizinischen Einrichtungen in Duisburg, insbesondere der Krankenhäuser, der Pflegeheime, der ambulanten Pflegedienste, der Ärzte, der Krankentransportdienste und ganz besonders auch Betroffene der Selbsthilfegruppe MRSA in das Rathaus der Stadt Duisburg eingeladen.

Die Stadt Duisburg ist seit 2009 Mitglied des Euregionalen Netzwerks für Patientensicherheit und Infektionsschutz (Eursafety), das sich in den letzten Jahren leider noch ohne Beteiligung der Stadt grenzübergreifend für den Infektionsschutz und insbesondere für die Eindämmung der MRSA-Problematik nach niederländischem Muster in den deutschen Teilen des Netzwerks eingesetzt hat. Mit den seit 2014 regelmäßig stattfindenden Treffen greift auch Duisburg das Angebot von Euresafety zur Gründung eines lokalen Netzwerks auf. Teilnehmern aus allen medizinischen Bereichen befassen sich seitdem auch in Duisburg mit Problemen der Versorgung insbesondere mit MRSA besiedelter Patienten.

Ansprechpartner

Dr. Dieter Weber

Telefon: 0203 283 2755

E-Mail: d.weberstadt-duisburgde