Netzwerk der Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für interkulturelle Belange
Um den Prozess der interkulturellen Ausrichtung der Verwaltung voran zu bringen, hat die Stadtverwaltung Duisburg im Herbst 2011 Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für interkulturelle Belange (AfiB's) benannt. Am 30. Mai 2011 hatte der Rat der Stadt einen entsprechenden Beschluss gefasst.
Die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner aus den verschiedenen städtischen Ämtern und Institutionen haben sich in einem ämterübergreifenden Netzwerk zusammengefunden. Sie begleiten den interkulturellen Prozess und setzen sich in ihrem jeweiligen Verantwortungsbereich für interkulturelle Fragen ein. Dazu gehört z.B. die Initiierung von Fortbildungsveranstaltungen und das Einbringen der dort gewonnenen Kenntnisse in den Verwaltungsalltag. Als Expertinnen und Experten für interkulturelle Belange bündeln sie Bedarfe und Ressourcen und tragen zur nachhaltigen Modernisierung der städtischen Verwaltung bei.
Die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für interkulturelle Belange stehen in regelmäßigem Kontakt zum Kommunalen Integrationszentrum. Dem Kommunalen Integrationszentrum obliegt die Aufgabe, den fachlichen und kollegialen Austausch zu fördern und die Arbeit im Netzwerk zu unterstützen.
Ziel ist es, eine thematische Vernetzung zwischen den verschiedenen Akteuren herzustellen, um flexibel auf Anforderungen aus der täglichen Verwaltungspraxis zu reagieren.
Interkulturelles Personalmanagement
Die Stadt Duisburg ist bestrebt, den Anteil ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Zuwanderungsgeschichte mittel- und langfristig entsprechend dem Anteil in der Bevölkerung zu erhöhen. Angesichts der Haushaltssituation steht in diesem Zusammenhang vor allem der Ausbildungsbereich für eine diesbezügliche personalpolitische Steuerung zur Verfügung.
Gemeinsam mit den Duisburger Verkehrs- und Versorgungsbetrieben (DVV), den Wirtschaftsbetrieben Duisburg (WBD) und in Kooperation mit dem Integrationsrat hat die Stadt Duisburg bereits im Herbst 2011 eine erste Ausbildungsbörse durchgeführt. Die beteiligten Unternehmen mit ihren jeweiligen Berufsbildern stellten sich vor und informierten über das Bewerbungsverfahren. Außerdem standen die Mitarbeiter der Ausbildungsbetriebe für allgemeine Fragen bereit.
Angesprochen wurden Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte, ausdrücklich waren auch deren Eltern eingeladen. Die Veranstaltung stieß auf große Resonanz und wurde von Schülerinnen, Schülern und Eltern sehr gut angenommen.
IKoDO - Interkulturelle Kompetenz Duisburg-Oberhausen
Die Interkulturelle Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltungen wird immer wichtiger - gerade in einer Stadt wie Duisburg, in der mittlerweile 32 Prozent der Bevölkerung eine Zuwanderungsgeschichte hat. Im Kontakt mit Behörden kommt es dabei nicht selten zu Konfliktsituationen: Missverständnisse oder fehlendes Verständnis für das Verhalten des jeweils anderen verhindern häufig eine konstruktive Zusammenarbeit. Um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das nötige Rüstzeug zu vermitteln und die interkulturelle Öffnung der Stadtverwaltung voranzutreiben, startete die städtische Fortbildung im Sommer 2012 gemeinsam mit ihrem Pendant in Oberhausen die neue Fortbildungsreihe "IKoDO - Interkulturelle Kompetenz in der Kommunalverwaltung Duisburg-Oberhausen". Das Projekt hatte eine Laufzeit bis Ende 2014 und wurde über das Programm "weiter bilden" aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds cofinanziert.
Aufgrund ihrer Vorbildfunktion standen Führungskräfte und Personalräte im Fokus dieser Fortbildungsreihe. Die Ausübung ihrer Funktionen und Aufgaben erfordert ein hohes Maß an interkulturellen Kompetenzen. Auch im Rahmen der interkulturellen Personalentwicklung nimmt gerade diese Personengruppe eine zentrale Rolle wahr. Im Zuge des Projektes IKoDO wurden daher zunächst alle Führungskräfte und Personalräte beider Kommunen qualifiziert. Außerdem nahmen Beschäftigte mit direktem Kundenkontakt an den Fortbildungen teil.
Das Projekt verfolgte dabei folgende Ziele:
· Sensibilisierung für einen konstruktiven Umgang mit Vielfalt
· Verringerung von Konfliktsituationen im interkulturellen Miteinander
· Entwicklung von Kompetenzen bei Führungskräften, um deren Verantwortung für die interkulturelle Öffnung in ihrem jeweiligen Bereich umzusetzen
· Erhöhung der Beratungskompetenz von Mitgliedern der Personalvertretung, die häufig mit Auswahlsituationen oder Konfliktsituationen in interkulturellen Bezügen konfrontiert sind
· Erkennen und Nutzen der Potenziale bei Auswahlverfahren von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte
Im Rahmen einer Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen und finanziell gefördert durch die Fritz-Thyssen-Stiftung, wurde die gesamte Qualifizierungsmaßnahme wissenschaftlich begleitet.
Nach erfolgreichem Abschluss des Fortbildungsprojekts werden nun von Seiten der Kooperationspartner die Möglichkeiten zur Weiterführung ausgelotet.