Demokratie leben! in Duisburg: Ein Zwischenfazit

„Demokratie leben!“, so heißt das Bundesprogramm des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, an dem Duisburg seit dem vergangenen Jahr teilnimmt. Mit dem Vorgängerprogramm „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ werden bereits seit fünf Jahren Projekte unterstützt, die sich vor Ort gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit einsetzen, für Integration engagieren und demokratische Strukturen stärken. Zu Beginn jeden Jahres können sich zivilgesellschaftliche Akteure um entsprechende Fördermittel bewerben; 2016 werden 20.000 Euro auf acht Duisburger Projekte verteilt.

„Ich bin stolz darauf, dass sich so viele Menschen in unserer Stadt für eine tolerante und weltoffene Gesellschaft einsetzen und hoffe auf weitere Fördermittel für dieses Programm“ so der Dezernent für Familie, Kultur und Bildung Thomas Krützberg, der auch dem Begleitausschuss vorsitzt. Die Prognose dafür ist gar nicht so schlecht, denn im Bundeshaushaltsplan sollen im kommenden Jahr die Mittel für „Demokratie leben!“ verdoppelt werden. Zu den bereits angelaufenen Projekten zählen beispielsweise die Flüchtlingsangebote des Lions Club Concordia. Dieser engagiert sich besonders in der Flüchtlingshilfe Neudorf, unterstützt aber auch Diskussionsrunden, bei denen Akteure der Zivilgesellschaft mehr über das Thema erfahren können. Ein weiterer Projektträger, ARIC-NRW, begann unter dem Slogan „Das Problem heißt Rassismus“ im Juni mit einer Auftaktveranstaltung, um auf die neue Diskriminierungsstudie aufmerksam zu machen. Die Arbeit in diesem Themenfeld ist ein wichtiger Beitrag für das Duisburger Ziel, der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus beizutreten. Eine weitere Aktion wandte sich vor allem an die jungen (Neu-)Duisburgerinnen und Duisburger: Mit rund 80 Kindern und Jugendlichen besuchten Betreuer des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) den Duisburger Zoo und haben damit den Austausch unter jungen Geflüchteten gefördert. „Ich freue mich besonders darüber, dass mit dem Bundesprogramm auch so viele Kinder und Jugendliche in unserer Stadt erreicht werden können“, bilanziert Jennifer Jonczyk, Vorsitzende des Jugendrings. Dieser stellt die externe Fach- und Koordinierungsstelle für das Bundesprogramm und arbeitet eng mit dem Jugendamt zusammen, welches wiederum das Projekt federführend betreut. Einige der Projekte beginnen jetzt in der zweiten Jahreshälfte: Im Juli startet der Verein für Kinderhilfe und Jugendarbeit das Projekt „Alte Heimat – neues Leben“, gefolgt von einer erneuten Auflage des interkulturellen Konzerts „Ein Stern in dunkler Nacht“ von Arbeit und Leben e.V.. Das interkulturelle Verständnis zu fördern, ist auch das Ziel der Europäischen Akademiker aus Giresun, welche am 5. November zu einer Vortragsreihe einladen. Weitere Informationen zum Bundesprogramm „Demokratie leben!“, den laufenden Projekten und den Förderungsmöglichkeiten in Duisburg gibt es beim Jugendamt und bei der Koordinierungs- und Fachstelle im Jugendring: Jugendamt Duisburg, Herbert Dräger, Kuhstraße 6, Duisburg-Mitte, h.draeger@stadt-duisburg.de, (0203) 283-3486 oder beim Jugendring Duisburg, Christian von den Driesch, Claubergstraße 20-22, Duisburg-Mitte, c.driesch@jugendring-duisburg.de, (0203) 26246.