Projekte im Rettungsdienst

Der Rettungsdienst hat sich in den vergangen 20 Jahren massiv verändert und sich an die neuen Herausforderungen angepasst. Damit wir der Duisburger Bevölkerung auch in Zukunft eine hervorragende Versorgung in Notfallsituationen bieten können, werden regelmäßig Projekte zur Verbesserung der Versorgung initiiert. Die Erkenntnisse dieser Projektarbeiten fließen in die standardisierte Notfallregelversorgung ein.

Aktuelle Projekte

Sonographie im Rettungsdienst

Freie Blutungen in große Körperhöhlen stellen für den Rettungsdienst eine große Herausforderung dar. Hier ist eine schnelle Reaktion des Personals erforderlich. Die Diagnose dieser Blutungen ist bisher für das Notärztliche Personal oft schwierig, da anfänglich nicht immer Symptome dieser schweren Verletzung erkennbar sind. Aktuell erprobt die Crew des Rettungshubschraubers Chr.9 ein tragbares Sonographiegerät. Hiermit lassen sich zeitkritische Blutungen frühzeitig und sicher diagnostizieren. Eine Erweiterung der Beladung von bodengebundenen Notarztfahrzeuge ist bei positiven Testverläufen geplant.

Digitale Patientenvoranmeldung in Kliniken

In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Telemedizin in Bad Kissingen erprobt die Feuerwehr Duisburg eine digitale Patientenanmeldung in angeschlossenen Kliniken. Hierbei können medizinische Daten des Patienten (Vitalparameter inkl. EKG Bildern) und Informationen über Unfallmechanismen (Fotos, Skizzen, etc.) direkt an Kliniken übermittelt werden. Hierzu erfolgt eine Vorabanmeldung des Patienten an der Klinik. Nun können bereits erste Maßnahme in der Klinik eingeleitet werden, was eine zeitoptimierte Versorgung bei Eintreffen des Rettungswagens ermöglicht. Die Rettungsdienstprotokolle werden ebenfalls digital übergeben und mit einer Schnittstelle in die digitale Patientenakte überführt.

Telenotarzt

Das Telenotarzt-System dient der gemeinsamen qualitativen Weiterentwicklung des Rettungsdienstes in NRW und ist ein zentraler Baustein der Digitalisierungsstrategie des Landes. Der Gesamtprozess wird durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) moderiert. Die Verbände der Krankenkassen, die kommunalen Spitzenverbände, die Ärztekammern und das Ministerium haben am 11.02.2020 eine Absichtserklärung zu einer bedarfsgerechten, qualitativ hochwertigen, flächendeckenden und wirtschaftlichen Umsetzung in NRW unterschrieben. Aktuell befindet sich die Stadt Duisburg in der Projektphase zur Gründung einer Trägergemeinschaft „Telenotarzt Region Niederrhein“.

Gewalt gegen Einsatzkräfte

Im Rahmen eines Pilotprojektes der Landesregierung NRW beteiligt sich der Rettungsdienst der Stadt Duisburg an einem digitalen Meldesystem (IMEG-Portal) zur Erfassung von Gewalt gegen Einsatzkräfte.

Meldesystem für Gewalt gegen Einsatzkräfte

Neues Rettungswagenkonzept

Im Rahmen der Weiterentwicklung im Rettungsdienst wurde eine neue RTW-Generation -vorerst als Prototyp- bei der Feuerwehr Duisburg in Dienst gestellt.

Besonders hervorstechend ist die Umstellung auf eine elektrohydraulische Fahrtarge und ein neu gestaltetes Innenraumkonzept. Neben großzügigen Arbeitsflächen wurde auch ein freundliches Raumklima geschaffen. Dies soll sich positiv auf schwierige Patientengruppen auswirken. Werden die Änderungen als positiv bewertet, soll die gesamte Fahrzeugflotte in den nächsten Jahren ausgetauscht werden.