Lehmbruck Museum: plastikBAR "Woherwohin?" – Volker Heins und Judith Funke im Gespräch mit Jochen Gerz (Donnerstag, 21. Februar 2019, 19 Uhr)

Am Donnerstag, den 21. Februar, um 19 Uhr spricht der Künstler Jochen Gerz mit Volker Heins vom KWI Essen und der Kuratorin und Texterin Judith Funke über Migration und Mobilität im Rahmen seines Ausstellungsprojekts „THE WALK – keine Retrospektive“.

Die Teilnahmegebühr beträgt 9 EUR inklusive Begrüßungsgetränk.

Freitag, 15. Februar 2019 | Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum - Migration und Mobilität sind zentrale Erscheinungen unserer globalisierten Gesellschaft. Gerade urbane Regionen wie das Ruhrgebiet sind aber schon immer vom Zu- und Wegzug von Menschen geprägt. Die Normalität von Migration, jenseits aufgeheizter Debatten, hat Jochen Gerz bereits in seinem Projekt „Woherwohin“ zum Thema gemacht. Für das Internationale Bodenseefestival im Frühjahr 2004 stellte Gerz der Bevölkerung vor Ort die Frage, woher sie oder ihre Familie kommen und wo sie am liebsten leben würden. Aus den Antworten entstand eine Weltkarte, die ein überraschend vielfältiges Porträt einer ländlichen Region zeichnet.

In lockerer Atmosphäre werden Judith Funke, Volker Heins und Jochen Gerz, dessen Ausstellungsprojekt „THE WALK“ noch bis Mai im Lehmbruck Museum zu sehen ist, verschiedene Perspektiven rund um die Themen Migration und Mobilität sowie Gerz künstlerische Arbeit erörtern. Auch die Besucher*innen sind herzlich eingeladen, mitzudiskutieren.

Jochen Gerz (*1940) ist einer der konsequentesten, international heute präsenten Künstler seiner Generation. Seine Jugend hat er im Rheinland verbracht und hier die Grundlagen für einen ungewöhnlichen Weg vom literarischen zum künstlerischen Schaffen gelegt. Im Lehmbruck Museum präsentierte er 1975 seine erste Einzelausstellung. Seit Mitte der 1980er Jahre arbeitet er vor allem, ab 2000 ausschließlich, im öffentlichen Raum an gesellschaftlichen Prozessen, die sich zum Teil in mehreren Jahren entwickeln. Im Zentrum dieser Arbeit steht die Öffentlichkeit selbst, ohne deren Teilnahme seine Kunst nicht mehr entstehen kann.

Judith Funke arbeitet als freie Kuratorin, Texterin und Lektorin in Köln. Seit ihrem Studium der Film- und Medienwissenschaft in Bochum war sie für verschiedene Festivals und Institutionen an den Schnittstellen von Kunst, Film und Medienkultur tätig. Sie ist seit 2012 Mitglied in der Auswahlkommission des Kasseler Dokumentar- und Videofests. Von 2016-2018 war sie als Leiterin des Kinos im U e.V. in Dortmund tätig und von 2013-2014 als kuratorische Assistenz beim Hartware MedienKunstVerein in Dortmund. Davor arbeitete sie u.a. bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen, als Projektleitung der Konferenz des 16th International Symposium on Electronic Art (ISEA2010 RUHR) und im Leitungsteam des Internationalen Videofestival Bochum.

Volker M. Heins ist Permanent Fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI) und Vorstandsmitglied am Centre for Global Cooperation Research der Universität Duisburg-Essen. Nach seinem Studium der Politikwissenschaft und der Philosophie in Florenz und Frankfurt am Main war er u.a. am Frankfurter Institut für Sozialforschung beschäftigt. Verschiedene Gastprofessuren und Fellowships brachten ihn nach Indien, Israel, in die USA und nach Kanada, wo er einige Jahre an der McGill University in Montreal lehrte. Volker Heins arbeitet und publiziert zu Fragen der Demokratie, der Einwanderungsgesellschaft sowie zur Exilforschung. Er ist Mitbegründer der Academy in Exile, die verfolgte Wissenschaftler/innen aus autoritären Staaten nach Deutschland einlädt.

Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum