„Begegnungen“ auf der Berliner Brücke wieder möglich Aufstellung der Gruppenplastik von Ursula Hanke-Förster

Seit der letzten Woche ist die Gruppenplastik Begegnungen wieder auf der A59 in Höhe Berliner Brücke zu bewundern.

Donnerstag, 10. September 2015 | Stadt Duisburg - Oberbürgermeister Sören Link berichtete heute über die erfolgreich abgeschlossenen Arbeiten: „Nach rund acht Jahren sind die Skulpturen nun wieder an die Berliner Brücke zurückgekehrt. Ich freue mich außerordentlich, dass es uns gemeinsam gelungen ist, die Aufstellung zu realisieren. Mein Dank gilt allen Beteiligten, hier vor allem der Sparkasse Duisburg Stiftung, die durch ihren finanziellen Beitrag die Rückkehr des Wahrzeichens erst möglich gemacht. Bedanken möchte ich mich auch bei Straßen NRW für die gute Kooperation.

Die Gruppenplastik wurde im Jahr 1963 im Auftrag der Stadt Duisburg von der Künstlerin Ursula Hanke-Förster geschaffen und 1964 an der Berliner Brücke aufgestellt. Die Brücke selbst wurde am 6 September 1964 von Willy Brandt, damals regierender Bürgermeister von West-Berlin, eröffnet. Bereits im August 1963 hatte Hanke-Förster erhielt den Auftrag für die Gruppenplastiken erhalten und begann sofort mit der Herstellung der Gipsoriginale, die die Formen für den eigentlichen Bronzeguss lieferten. Die erste Plastik wurde im Juni 1964 gegossen, die zweite folgte im Oktober. Bei einer Dicke der Außenhaut von wenigen Millimetern beträgt das Gesamtgewicht einer Figur etwa 1,5 t.

Am 11. November 1964 wurden die Figurengruppen auf ihre Sockel gesetzt. Die Figuren symbolisieren das Zustreben der Menschen im geteilten Deutschland. Idee der Künstlerin war es, das Ost-West-Verhältnis „Nehmen und Geben“ zum Ausdruck bringen. Jede der beiden Plastiken stellt eine – in ihrem Wesen mit der anderen verwandte – Menschengruppe dar, die in ihren Bewegungskomponenten ein Zueinaderstreben und in ihrer Gestik ein Geben und Empfangen zum Ausdruck bringen. Sie sollen eine innere Beziehung zwischen zwei Menschengruppen verdeutlichen, die voneinander getrennt sind und zueinander wollen. Das Symbol der „Berliner Brücke“ als damaliger Aufstellungsort und der zueinander strebenden Menschen erschöpfte sich nicht in der zeitbedingten Bedeutung Berlins als der Brücke zwischen den beiden getrennten Teilen Deutschlands. Neben dem Hinweis auf die damalige politische Situation ist aber auch ein zeitloses Thema gemeint und zwar das der schicksalhaften Trennung und der alle Schwierigkeiten überwindenden Hoffnung.

Insgesamt 43 Jahre (1964 bis 2007) prägten die Gruppenplastiken die A59 im Bereich der Berliner Brücke. Sie wurden damit zu einem Wahrzeichen nicht nur der Berliner Brücke, sondern auch der Stadt Duisburg und waren weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Im Juni 2007 mussten sie abmontiert werden: Die Standsicherheit der Betonstelen war nicht mehr gewährleistet, so dass sie abmontiert werden mussten. Vorübergehend wurden die Kunstwerke auf einem Betriebshof eingelagert, bis jeweils drei Bronzeköpfe von jeder Figur von Unbekannten am Pfingstwochenende 2008 abgesägt wurden. Die Gruppenplastiken wurden daraufhin gesichert und auf einem anderen Gelände gelagert.

Mit dem Amtsantritt von Kulturdezernent Thomas Krützberg bekam der Prozess der Sanierung und die mögliche Neuaufstellung des Kunstwerkes neuen Schwung. Seit der letzten Woche erstrahlen die Gruppenplastiken wieder in neuem Glanz: „Es war mir ein persönliches Anliegen, sowohl der unwürdigen Einlagerung als auch des schlimmen Zustands dieses Kunstwerkes ein Ende zu bereiten. Die Figuren sind wunderbar renoviert worden und ich bin froh und dankbar, dass sie nun wieder an der Brücke bewundert werden können“, so der Kulturdezernent.

Im Zuge der Umbaumaßnahmen der Berliner Brücke im Jahr 2014 wurde in Absprache mit Straßen NRW vereinbart, die Figuren an den alten Platz zurückkehren zu lassen. Hierzu erläuternd Stadtentwicklungsdezernent Carsten Tum: „Die Aufstellung auf der Brücke selbst war nicht möglich, da die Pfeiler des altersschwachen Bauwerkes das Gewicht der tonnenschweren Figuren nicht tragen können. Deshalb wurden sie auf einem 6 m hohem Fundament zueinanderstrebend rechts und links neben der Brücke platziert.“

Die Sparkasse Duisburg-Stiftung hat mit 10.000 Euro den Löwenanteil der Kosten für die Renovierung in der Alten Schmiede am Landschaftspark Nord übernommen. Vorstandsvorsitzender Dr. Joachim Bonn zeigt sich erfreut über das Ergebnis: „Die Kunst im öffentlichen Raum in Duisburg prägt das Stadtbild. Die Gruppenplastik „Begegnungen“ gehört ähnlich wie die Werthmann-Kugel zu Duisburg. Sie sind Wahrzeichen unserer Stadt. Daher freue ich mich sehr, dass wir dazu beitragen konnten, sie wieder ins Stadtbild einzufügen“.

Stadt Duisburg
Amt für Kommunikation