Kaiserberg: Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft

Bei einem Spaziergang über den Kaiserberg wurde heute das 12. Denkmal-themenheft mit dem Titel „Die Kaiserberganlagen als Gartendenkmal“ im Beisein von Ordnungsdezernent Andree Haack sowie Umwelt- und Kultur-dezernent Matthias Börger vorgestellt. In der Broschüre der Unteren Denkmalbehörde werden die wichtigsten historischen Gestaltungselemente der seit 2020 als Denkmal eingetragenen Kaiserberganlagen und des Botanischen Gartens anhand von zwei Tourvorschlägen erläutert.

Mittwoch, 11. Mai 2022 | Stadt Duisburg - Die 25-seitige Veröffentlichung bietet kurze Texte zu den historischen Objekten mit vielen Fotos. „Das Themenheft gibt einen guten Überblick über die heute noch vorhandenen Spuren der historischen Anlagen auf dem Kaiserberg“, sagt Dezernent Andree Haack. „Die Bauten entstanden bereits im 19. Jahrhundert durch bürgerschaftliches Engagement für die Stadt und ihre Bürger.“

Bei dem Spaziergang wurde aber auch ein Blick in die Zukunft gewagt: Für die Internationale Gartenausstellung (IGA) im Jahr 2027 plant die Stadt Duisburg in Partnerschaft mit den Städten Mülheim (Ruhr) und Oberhausen die größtenteils historischen Parkanlagen im Ruhrtal zur „Parklandschaft Ruhr“ zu vernetzen und als „erlebbaren Landschaftsraum“ einem breiten Publikum zu präsentieren.

„Die Parkanlage Kaiserberg ist dabei ein bedeutendes Erholungsgebiet mit überregionaler Anziehungskraft“, sagt Umwelt- und Kulturdezernent Matthias Börger. „Für die IGA werden die historischen Parkstrukturen mit den gärtnerischen Anlagen reaktiviert und die Pflanzenschau in den Fokus gerückt.“

Ziel ist es, die Kaiserberganlagen wieder ihrem Ursprungsgedanken nach als Park von Bürgern für Bürger zu etablieren. Dabei spielt die Nähe zu dem durch seine Artenvielfalt landesweit bekannten Duisburger Zoo eine maßgebliche Rolle, der nicht nur an den Wochenenden und Feiertagen zahlreiche Besucher anzieht. Zur IGA wird es Bildungs- und Informations-ange¬bote zu Ausstellungsflächen des Parks, zu Umwelt- und Klima¬schutz sowie Nachhaltigkeit geben, um ein Bewusstsein für die außer¬ordentliche Bedeutung dieses Parks zu schaffen. Dabei wird ein besonderer Schwer-punkt auf soziale Vielfalt, interkulturellen Austausch, Inklusion und Partizi-pation gelegt. Die Bevölkerung wird intensiv in die Gestaltung und den dauerhaften Betrieb ihres Bürgerparks einbezogen.

Hintergrundinformationen zu dem Denkmalthemenheft

Anhand von zwei Rundgängen werden die wichtigsten historischen Gestaltungs¬¬¬elemente der seit 2020 als Denkmal eingetragenen Kaiserberg-anlagen und des Botanischen Gartens mit Texten und historischen Fotos erläutert.

Tour 1 führt durch die Kaiserberganlagen, vorbei an der historischen Kaskaden¬achse (einem künstlichen Wasserlauf) und weiter hinauf zu der heute noch begehbaren Grotte: einer künstlichen Felsformation, die von dem Bildhauer Friedrich Reusch nach Vorbild des Viktoriaparks in Berlin entworfen wurde. Sie war um 1900 die Hauptattraktion der Kaiserberganlagen.
Auf damaligen Postkartenmotiven mit Blick von der Denkmalstraße kann man den Wasserturm noch in voller Höhe sehen, von dem heute leider nur noch das Sockelgeschoss vorhanden ist. Über den Wasserturm und ein dahinter¬liegendes Hochreservoir wurde nicht nur die Kaskade mit Wasser gespeist. Diese Anlagen waren auch Teil des im 19. Jahrhunderts geplanten Frisch¬wassernetzes für die Stadt Duisburg.

Davor auf dem Denkmalplatz wurde 1898 das Denkmal zu Ehren Kaiser Wilhelm I. errichtet, ein Reiterstandbild, das erhöht über einem Postament und künstlich aufgeworfenen Felsquadern weithin sichtbar war. Wenige Meter weiter führt die Tour zu einem Wiesenrondell und zum Eingang des Ehrenfriedhofs. Dort wurde vor Kurzem die Plastik der „Sitzende Jüngling“ von Wilhelm Lehmbruck als Abguss der ehemals dort befindlichen Figur wieder errichtet.

Südlich davon folgt der Schülkeplatz mit den romantisierenden Teichen und ebenfalls einer Grottenanlage. Insgesamt 18 Stationen können auf dieser Rundtour durch die Anlagen erlaufen werden.

Tour 2 beschreibt einen Rundgang durch den Botanischen Garten. Nach dem didaktischen Grundgedanken aus dem Jahr 1912 wurden dort Pflanzen sowohl nach ihrer wissenschaftlichen Klassifizierung als auch in ihrem natürlichen Lebensraum angelegt. So sind Heideformationen, eine Moorbeet¬pflanzung, eine Dünenlandschaft und Waldgesellschaften entstanden. Eine Besonderheit für damalige Zeiten (und heute noch vorhanden) ist das Alpinum, eine künstliche Felsformation mit geschlängelten Pfaden und Teichanlage, ursprünglich auch mit einem Wasserfall ausgestattet.

Die 25-seitige Broschüre kann per E-Mail unter denkmalschutzstadt-duisburgde angefordert werden.

Das gedruckte Heft kann ebenso an der Tourist Information Duisburg, Königstraße 86, 47051 Duisburg abgeholt werden.

Stadt Duisburg
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