Erscheinen der Publikationen "Funde aus Asciburgium" und "Dispargum"

Der Stadtarchäologie Duisburg hat Band 5 der Reihe „Dispargum - Jahresberichte der Duisburger Stadtarchäologie“, in dem Mitarbeiter der Stadtarchäologie und externe Wissenschaftler als Autoren über die neuesten Erkenntnisse zur Archäologie und Geschichte der Stadt berichten, veröffentlicht.

Donnerstag, 16. Dezember 2021 | Stadt Duisburg - Oberbürgermeister Sören Link würdigt die Arbeit in einem Grußwort zum neuen Werk: „In diesem Jahresband der Duisburger Stadtarchäologie berichten die Autorinnen und Autoren erneut auf ebenso anschauliche wie informative Weise über die neuesten Erkenntnisse aus Duisburgs reicher Geschichte. Dieses Mal reicht die Spanne von römischen Bestattungsplätzen in Friemersheim zu fränkischen Gräbern in Alsum, von neuen Erkenntnissen über die Kaiserpfalz in der Altstadt hin zur Geschichte der evangelischen Kirche Auf dem Damm in Meiderich oder von historischen Häusern in Bergheim zu einer Koksofenbatterie der Zeche Rheinpreußen in Homberg.“

Diese breite Palette an Themen verdeutlicht, in welchen zeitlichen und gesellschaftlichen Rahmen Duisburgs Geschichte einzuordnen ist.

Außerdem erscheint zeitgleich die abschließende Publikation über die Grabungen im Kastell von Moers-Asberg. Viele Grabungen wurden dort vom früheren Niederrheinischen Museum, heute dem Kultur- und Stadthistorischen Museum Duisburg, durchgeführt. Tilmann Bechert, der seit 1970 dort ausgraben konnte, legt mit diesem Werk die wesentlichen Ergebnisse der Grabungen und die dazugehörigen Funde vor.

Beide Werke wurden durch Fördergelder des Lands NRW finanziert, die über den Landschaftsverband Rheinland (LVR), Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, an die Stadtarchäologie Duisburg ausgezahlt wurden.

Beide Bände erscheinen im Verlag Dr. Faustus. Ulrich Pfauth, der Verleger,
besorgte die Drucklegung in bewährter Qualität. Die Bände werden ab kommender Woche über den Buchhandel zu beziehen bzw. beim Verlag direkt zu bestellen sein.

Verkaufspreis „Dispargum“ 39,00 Euro
Verkaufspreis „Kastell Asciburgium“ 35,00 Euro

Zu den Bänden im Einzelnen:

1. Dispargum Jahresberichte der Duisburger Stadtarchäologie Band 5, 2020

Der Jahresband enthält neben dem Rückblick auf die archäologischen Maßnahmen des Jahres 2020 und die Darstellung der archäologischen Aktivitäten im Ortsteil Baerl von 1949 - 2015 sieben wissenschaftliche Beiträge zu aktuellen Forschungsfeldern von Autoren der Stadtarchäologie und externen Wissenschaftlern.

Zu den einzelnen Beiträgen:

Beitrag 1: Franz Kempken schreibt über ein römisches Gräberfeld in Friemersheim, auf dem im ersten und zweiten Jahrhundert nach Christus bestattet wurde und das in einem größeren Zusammenhang mit der römischen Besiedlung auf dem linken Rheinufer steht.

Beitrag 2: Meike Hachmeyer setzt in diesem Band ihre Vorlage der fränkischen Gräberfelder fort. Die Alsumer Gräber traten 1935 bei Umgestaltungsmaßnahmen im Bereich der August-Thyssen-Hütte zutage. Alle wesentlichen Funde, die sich im Fundarchiv der Stadtarchäologie befinden, wurden katalogisiert und mit hervorragenden Fotografien abgebildet.

Beitrag 3: Der Stadtarchäologe Kai Thomas Platz berichtet über den Burgplatz und die historische Topografie der Altstadt Duisburgs mit neuen Erkenntnissen zur Grabung Konrad Plaths (1897-1900). Außerdem werden interessante Pläne des frühen 19. Jahrhunderts vorgestellt, die sich besonders gut eignen, die damaligen Geländeverhältnisse in der Altstadt und im Vorland der Befestigung zu rekonstruieren. Zuletzt gibt es noch neue Erkenntnisse, die sich aus dem Corputius-Plan von 1566 ableiten lassen.

Beitrag 4: Bernhard Rosenbaum stellt umfangreiche Quellen und heimatkundliche Forschungen zur ev. Kirche "Auf dem Damm" in Mittelmeiderich vor.

Beitrag 5: Marius Kröner, seit November 2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stadtarchäologie Duisburg, nahm sich der Erforschung eines mittlerweile angebrochenen, historischen Bauernhauses in Rheinhausen an. Neben den umfangreichen bauforscherischen Ergebnissen des in wesentlichen Teilen bis zum Abbruch erhaltenen Gefüges gab es auch archäologische Beobachtungen vor Ort, die ebenfalls Teil des Beitrags sind.

Beitrag 6: Anton Gontscharov und Thorsten Quenders berichten über einen spannenden Befund der Industriezeit in Duisburg-Homberg, einer ehemaligen Koksofen-Batterie der Zeche Rheinpreussen I/II, die unterirdisch in weiten Teilen erhalten war.

Beitrag 7: Maxi Platz setzt sich in ihrem Beitrag zur Geschichte der Kulturpolitik in Duisburg mit der Ambivalenz von Zeitgeist, politischen Strömungen, Herrschaft und archäologisch-historischer Forschung auseinander und zeigt auf, in welchen Zeiten seit dem späten 19. Jahrhundert archäologische Erkenntnisse welchen gesellschaftlichen und politischen Strömungen ausgesetzt waren und wie seitens der Politik und der Bürger damit umgegangen wurde.

Beitrag 8: Brigitta Kunz und Anke Berkenhaus bearbeiteten den Jahresrückblick auf die archäologischen Aktivitäten 2020, darunter spannende Grabungen zur inneren Kaiserpfalz und zur frühen Befestigung der Stadt.

Beitrag 9: Der Stadtarchäologe Kai Thomas Platz stellt die Aktivitäten in Stadtbezirk 4, Ortsteil Baerl vor, die seit 1949 dort durchgeführt wurden. Damit sind alle Aktivitäten des Bezirks 4 nunmehr vorgelegt.

Die Autoren der Beiträge 2, 3, 4, 5, 8 und 9 sind Mitarbeiter der Unteren Denkmalbehörde/Stadtarchäogie Duisburg, die Autoren der Beiträge 1, 6 und 7 sind externe Wissenschaftler.

2. Tilmann Bechert/ Kastell Asciburgium. Ausgrabungen in Moers-Asberg 1965–2011; Teil II: Archäologische Befunde und geschlossene Fundkomplexe (= Bd. 18 der Reihe"Funde aus Asciburgium")

Mit diesem Band werden die Befunde und geschlossenen Fundkomplexe aus den Kastellgrabungen in Moers-Asberg abschließend publiziert. Der Autor, Tilmann Bechert, hat in einmaliger Akribie dabei die Bauphasen mit ihren Befunden detailliert vorgelegt. In Verbindung mit den früheren Bänden der „Funde aus Asciburgium“ ist es jetzt möglich, das Kastell Asciburgium in all seinen Phasen und mit den wesentlichen Funden in seiner kulturgeschichtlichen Bedeutung zu würdigen. Dem Autor ist es außerdem gelungen, die Entwicklungen im Kastell in den äußerst spannenden geschichtlichen Rahmen der ersten beiden vorchristlichen Jahrzehnte und dem ersten nachchristlichen Jahrhundert einzubinden.

Der Autor Tilmann Bechert konnte viele der in diesem Werk besprochenen Grabungen in jahrelanger Kleinarbeit selbst durchführen und hat sich in seinem wohlverdienten Ruhestand in den letzten Jahren der Veröffentlichung der Ergebnisse angenommen.

Bereits in Arbeit ist die zweibändige Abschlusspublikation von Tilmann Bechert zu den Grabungen im zum Kastell gehörigen Vicus, der Zivilsiedlung, die auf Duisburger Stadtgebiet liegt.

Stadt Duisburg
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