VHS Vortrag: 30 Jahre Wiedervereinigung, 30 Jahre Treuhandanstalt und Wirtschaftsumbau Ost

Der Historiker Dr. Marcus Böick wird in seinem Vortrag Schlaglichter auf die bewegte Zeit und die umstrittene Organisation der Treuhandanstalt in Ostdeutschland werfen und versuchen, aus zeithistorischer Perspektive die wesentlichen Grundzüge der Ursprünge der Treuhand-Idee sowie ihrer wechselhaften und krisen- wie skandalgeschüttelten Geschichte nachzuzeichnen. Diese Gemeinschaftsveranstaltung der Volkshochschule, der Vereinigung „Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V." und weiterer Partner findet am Freitag, 30. Oktober, um 19 Uhr in der VHS im Stadtfenster an der Steinschen Gasse 26 statt.

Montag, 12. Oktober 2020 | Stadt Duisburg - Auch 30 Jahre nach ihrer Gründung beziehungsweise 25 Jahre nach ihrer Auflösung erhitzt die Treuhandanstalt in Ostdeutschland weiter die Gemüter. 2019 haben Linkspartei und AfD etwa versucht, mit der beziehungsweise gegen die Treuhand Politik zu machen. Von den einen, oft ehemaligen Treuhand-Managern und Politikern, als notwendiges Krisenmanagement auf den Trümmern der sozialistischen Planwirtschaft verteidigt, erschien und erscheint diese in den Augen etlicher ostdeutscher Betroffener bis heute als brutale Abwicklungs- oder gar Kolonialbehörde des Westens.

Die Dimensionen des Wirtschaftsumbruchs waren in jeden Falle gewaltig - so übernahm die Organisation im März 1990 über 8.000 Betriebe mit vier Millionen Beschäftigten, von denen sie in nicht einmal zweieinhalb Jahren etwa 80 Prozent zum größten Teil an westdeutsche Investoren privatisierte. Zugleich verloren Millionen Menschen im Osten ihre Arbeit. An der Treuhand scheiden sich also immer noch die Geister - auch und gerade um den 30. Jahrestag der Wiedervereinigung herum.

Der Eintritt ist frei. Wegen Corona wird um eine vorherige schriftliche Anmeldung gebeten. Weiterführende Informationen gibt es bei Josip Sosic unter (0203) 283- 3725.

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