Hier.Heute.H2: Gemeinsam für Klimaschutz und Wertschöpfung KOMPETENZREGION WASSERSTOFF Düssel.Rhein.Wupper reicht Wettbewerbsbeitrag beim NRW-Wirtschaftsministerium ein

Die Städte Düsseldorf, Duisburg und Wuppertal haben gemeinsam mit dem Rhein-Kreis Neuss, den Stadtwerken Düsseldorf, den Wuppertaler Stadtwerken und Air Liquide eine gemeinsame Vision entwickelt, wie Wasserstoff (H2) zu Klimaschutz und regionaler Wertschöpfung in der Region beitragen kann.

Montag, 31. August 2020 | Stadt Duisburg - Sie ist das Ergebnis eines fast zwei jährigen Kooperationsprojektes. Als KOMPETENZREGION WASSERSTOFF Düssel.Rhein.Wupper will der Zusammenschluss den Einsatz von Wasserstoff in Fahrzeugen, Zügen und Schiffen vorantreiben und damit auch Vorbild für andere Industrieregionen in Deutschland und Europa sein.

Die vier Kommunen und drei Unternehmen sind daher dem Wettbewerbsaufruf „Modellkommune/-region Wasserstoffmobilität NRW“ des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefolgt und reichen heute ihren Wettbewerbsbeitrag in Form eines Feinkonzeptes und eines Films ein. Mit dem Motto „Hier.Heute.H2“ werden Projekte mit ganz unterschiedlichem Reifegrad – von der Idee bis zur Umsetzung – vorgestellt.

Umweltfreundlicher Wasserstoff ist das Lebenselixier für die Stadt der Zukunft und ein Wegweiser für eine nachhaltige Mobilität. Andree Haack, Wirtschaftsdezernent der Stadt Duisburg, geht davon aus, dass Duisburg sich zu einem bedeutenden Cluster für die zukünftige Erzeugung und Anwendung, sowie Forschung und Lehre von Wasserstofftechnologien entwickeln werde. „Dadurch werden neue Arbeitsplätze geschaffen und die wirtschaftliche Entwicklung der Region nachhaltig gesichert.“

In dem Projekt wurde die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette untersucht. Hieraus sind konkrete Pfade für Erzeugung, Verteilung und Anwendung von Wasserstoff im Mobilitätsbereich entstanden. Im Fokus der Erzeugung stehen Müllheizkraftwerke. Ungefähr die Hälfte des dort produzierten Stroms ist dem biogenen Anteil der Abfälle zuzurechnen, der auf nachwachsenden Rohstoffen basiert und daher den erneuerbaren Energien gleichgestellt ist. Betreibt man mit diesem Grünstrom einen Elektrolyseur, wird mitten in der Stadt klimaschonender Wasserstoff erzeugt. Perspektivisch soll die H2-Erzeugung um Erneuerbare-Energien-Anlagen ergänzt werden. Besonders interessant hier sind Sonnen- und Windenergie-Anlagen, deren garantierte Einspeisevergütung im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) nach 20 Betriebsjahren ausläuft. Um diese Anlagen weiter zu betreiben, kann die regional organisierte Produktion von Wasserstoff eine wirtschaftliche Option und Zukunftsperspektive darstellen.

Bei der Anwendung zeichnet sich ab, dass vor allem Nutzfahrzeuge, Busse und Sonderfahrzeuge wie beispielsweise Abfallsammelfahrzeuge für den Antrieb mit Wasserstoff geeignet sind. Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg sind hierfür ein gutes Beispiel. Die Wirtschaftsbetriebe nehmen bereits zum Ende des Jahres das erste Sonderfahrzeug für die Abfallsammlung in Betrieb und planen die Anschaffung von weiteren Fahrzeugen mit Brennstoffzellentechnologie. Bei der Beschaffungsinitiative Sonderfahrzeuge findet zudem ein Brückenschlag mit H2-Erzeugern statt. Die Gemeinschafts-Müll-Verbrennungsanlage Niederrhein GmbH (GMVA) prüft neben dem Aufbau eines Elektrolyseurs den Aufbau einer Tankstelle für Abfallsammelfahrzeuge. Es wird derzeit überlegt, ob die Befüllung von Druckcontainern bei der GMVA Niederrhein GmbH in Oberhausen erfolgen kann. So werden die Bereiche Erzeugung, Infrastruktur und Anwendung verknüpft.

Die KOMPETENZREGION WASSERSTOFF Düssel.Rhein.Wupper hat die Region enger zusammen gebracht und neue Wege aufgezeigt, die Verkehrswende mit Wasserstoff gemeinsam zu gestalten. „Unabhängig davon, ob wir als Modellregion den Wettbewerb gewinnen werden, werden wir für Duisburg und in der Region die Projekte zum Einsatz von Wasserstoff weiterverfolgen“, berichtet Haack.

Hintergrund:
Über die unterschiedlichen Anwendungsklassen (PWK, Sprinter, leichte und schwere Nutzfahrzeuge sowie Busse) können bis 2025 knapp 1.500 Fahrzeuge mit Brennstoffen-Antrieb in der Region unterwegs sein, bis 2030 rund 6.000.
Mindestens 6 MW Elektrolyse-Leistung an sechs Müllheizkraftwerken bilden das Rückgrat der Wasserstoff-Erzeugung in der Region.
130 MW installierte regenerative Leistung fällt bis 2030 in der Region aus der EEG-Vergütung und kann über die Elektrolyse klimapolitisch und wirtschaftlich sinnvoll genutzt werden.
Müllheizkraftwerke und Erneuerbare-Energien-Anlagen können bis 2030 über 5.000 Tonnen Wasserstoff im Jahr erzeugen und so über 90% des in der Region nachgefragten Wasserstoffs erzeugen.
Der Einsatz von Wasserstoff im Verkehrssektor hat in der Region das Potenzial, zwischen 2025 und 2035 rund 750.000 Tonnen CO2 einzusparen.

Einen Film und weitere Informationen über die KOMPETENZREGION WASSERSTOFF Düssel.Rhein.Wupper finden Sie auf der Internetseite der Kompetenzregion www.kompetenzregion-wasserstoff-drw.de.

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