50 Millionen Euro Modellvorhaben: Rat entscheidet über Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept

Der Rat der Stadt entscheidet in seiner Sitzung am Montag, 15. Juni, über das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) „Stark im Norden – Alt-Hamborn & Marxloh“ als Grundlage für eine Teilnahme am Modellvorhaben des Bundes zur Weiterentwicklung der Städtebauförderung.

Dienstag, 26. Mai 2020 | Stadt Duisburg - In Abstimmung mit dem Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat (BMI), dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung und dem Land NRW wurde das ISEK für die beiden Stadtteile erstellt. Den Handlungsansätzen und Maßnahmen des ISEK liegt das Leitbild „Starke Vielfalt, friedvolles und sicheres Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen mit gleichwertigen Lebensverhältnissen in klimaangepassten stabilisierten Infrastrukturen, Räumen und Umweltverhältnissen“ zu Grunde.

Oberbürgermeister Sören Link betont die Bedeutung des Konzepts für die Entwicklung der beiden Stadtteile: „In einer ersten Beteiligungsphase sind vielfältige Vorschläge und Handlungsansätze zusammengetragen worden. Das Konzept nimmt diesen Faden auf und benennt ein umfangreiches Maßnahmenpaket, das wir bis zum Jahr 2026 umsetzen wollen.“

Aufgabe des neuen Integrierten Stadtteilentwicklungskonzeptes ist es, durch Maßnahmen und Projekte in den Handlungsfeldern „Integration und Bildung“, „soziale und ökonomische Stabilisierung“, „Umweltgerechtigkeit, Klimaschutz- und Klimaanpassung “ und „Teilhabe und Öffentlichkeitsarbeit“ das Zusammenleben im Quartier zu stärken sowie die soziale, städtebaulich-räumliche, ökologische und ökonomische Situation zu stabilisieren und zu entwickeln. Insgesamt 13 Teilprojekte und ein Reserveprojekt wurden dafür konzipiert. Marxloh, als seit Jahrzehnten etablierter Ankunftsstadtteil, und Alt-Hamborn, als Stadtteil mit wachsenden Zuwanderungsströmen, stellen die Stadtwicklung dabei vor die Herausforderung auf die Bedarfsvielfalt der unterschiedlichen Bewohnergruppen einzugehen.

„Das Leitbild bildet den Rahmen für die Entwicklung in den vier identifizierten Handlungsfeldern. Um die Entwicklung in beiden Ortsteilen zu stärken, werden im ISEK detaillierte Einzelprojekte mit den Entwicklungszielen aufgeführt und im weiteren Planungsprozess qualifiziert. Im Fokus stehen dabei städtebauliche Projekte aus dem Handlungsfeld Integration und Bildung. Die im Rahmen des Programms ‚Soziale Stadt‘ in Marxloh gemachten umfassenden Erfahrungen sollen dabei auf Alt-Hamborn übertragen werden.“, erklärt Planungsdezernent Martin Linne.

Ein Teilprojekt aus den verbundenen Handlungsfeldern sieht beispielsweise vor, die drei Marxloher Grundschulen zu multifunktionalen Bildungsstandorten auszubauen. Die stärkere Vernetzung mit den Eltern durch sogenannte Elternlandeplätze (ähnlich der Familienzentren an Kita´s) steht dabei im Mittelpunkt, um besonders Familien aus bildungsfernen Schichten einen Weg zur Integration zu ebnen. Die Kosten für den Ausbau werden auf 15 Millionen Euro geschätzt. Die einzelnen Maßnahmen zur Erreichung der Projektziele werden in ausführlichen Projektsteckbriefen im ISEK zum Modellvorhaben beschrieben.

Thomas Krützberg, Geschäftsführer IMD, betont: „Durch das Modellvorhaben wollen wir die einzigartige Möglichkeit nutzen, ein umfassendes Paket von Maßnahmen aus unterschiedlichen, sich gegenseitig ergänzenden Handlungsfeldern anzuschieben und so auf die Bedarfe in den Stadteilen adäquat zu reagieren.“

Bei den Projektentwicklungen werden die Bewohner der Stadtteile nicht nur intensiv beteiligt, sondern aktiv einbezogen, um Verbesserungen ihrer Lebenssituation und ihres Lebensraumes gemeinsam zu erreichen. Die Umsetzung des gesamten Maßnahmenpaketes steht unter dem Vorbehalt einer Förderzusage des Landes NRW. Der dazu formal erforderliche Kabinettsbeschluss des Landes war vor der Corona-Krise für den Sommer geplant.

Im Rahmen des Modellvorhabens wurde der Stadt Duisburg eine Förderung des Bundes in Höhe von 25 Millionen Euro für die Quartiere Marxloh und Alt-Hamborn in Aussicht gestellt. Eine Ko-Finanzierung in Höhe von 15 Millionen Euro wurde vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Geleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen in Aussicht gestellt, so dass für die Stadt Duisburg ein kommunaler Eigenanteil in Höhe von 10 Millionen Euro verbleibt.

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