Volkshochschule Duisburg: Flüchtlinge wollen Deutsch lernen

Die Volkshochschule Duisburg stellt bei Flüchtlingen eine hohe Motivation zum Deutschlernen fest. Viermal in der Woche werden dort Asylbewerber und Asylberechtigte beraten und auf eventuelle Deutsch-Vorkenntnisse getestet.

VHS-Mitarbeiterin Gabriele Röber-Pfannkuch im Beratungsgespräch mit einer Asylbewerberin und ihrer ehrenamtlichen Begleiterin.
„Der Stapel mit den Unterlagen der an Deutschkursen interessierten Flüchtlingen war riesig“, sagt die zuständige Fachbereichsleiterin Barbara Aldag, „aber nach den Auflagen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) dürfen wir zurzeit nur Menschen aus Syrien, Iran, Irak und Eritrea in Integrationskurse aufnehmen. Für alle anderen Asylbewerber ist der Weg zu einem Deutschkurs aufwändiger. Aber auch hier versucht die VHS, so weit es geht, zu helfen. So sprachen alleine in der vergangenen Woche 110 von 117 eingeladenen Asylbewerbern vor, die in den vorlaufenden drei Monaten Interesse an Deutschkursen angemeldet hatten. Gabriele Röber-Pfannkuch, die im Projekt Asyl der VHS tätig ist, ist beeindruckt von dieser überwältigenden Zahl und von der großen Motivation der Asylbewerber. Mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen erklärt sie den Anwesenden das Procedere. Mehrsprachige Informationsblätter und ihr Talent, auch mit Händen und Füßen sprechen zu können, helfen ihr dabei. Alle haben ihr bedeutet, dass sie am liebsten sofort mit einem Deutschkurs beginnen möchten. Aber erst einmal mussten die Asylbewerber die Anträge auf eine Zulassung zum Integrationskurs unterschreiben, der dann zum BAMF geht. Das BAMF behandelt jeden Antrag als Einzelfallentscheidung. Manchmal kommen die Bescheide in zehn Tagen, oft dauert es auch mehrere Wochen. Seit Herbst vergangenen Jahres bietet die Volkhochschule mehr als 20 zusätzliche Deutschkurse für Flüchtlinge an – nicht nur Integrationskurse. „Wir kommen an unsere Grenzen“, so Babara Aldag, „es fehlen uns Räume und manchmal auch entsprechend ausgebildete Lehrer. Aber an Interesse und an Motivation von Seiten der Flüchtlinge fehlt es nicht!“