Junge Menschen ohne Arbeit: Bundesförderung für Duisburger Modellprojekt

Duisburg kommt in den Genuss von Fördermitteln aus dem neuen ESF-Programm „Integration statt Ausgrenzung“ (Europäischer Sozialfonds). Wie Oberbürgermeister Sören Link gestern bekannt gab, konnte die städtische Beschäftigungsgesellschaft GfB mit einem neuen Projekt diese Mittel einwerben. „Wir haben seit einem Jahr mit dem Bundesarbeitsministerium geredet und akribisch gearbeitet, jetzt können wir die Früchte ernten“, so Link. Besonders stolz zeigten sich die Akteure, weil von knapp 400 Anträgen nur ein Viertel positiv beschieden wurde.

Montag, 03. August 2015 | Stadt Duisburg - Etwa 2.500 Duisburger unter 25 Jahren weist die Arbeitslosenstatistik der Arbeitsagentur aus, denen keinerlei Hilfsangebot zur Verfügung steht.

Konkret richtet sich das Projekt an junge Menschen bis 35 Jahre, die am Rande der Gesellschaft leben und von den heutigen Hilfesystemen nicht mehr erreicht werden. Um diese zu treffen, suchen Mitarbeiter der GfB vor Ort auf Straßen und Treffpunkten junge Menschen auf. Da gerade in dieser Zielgruppe meist von mehreren Problemlagen (Schulabbruch, Verschuldung, Drogen, Krankheiten usw.) ausgegangen werden muss, versucht die GfB, die Menschen mit einem ganzen Netz persönlicher Hilfsangebote zu stabilisieren. Die altersgerechte Ansprache paart sich mit interessanten Workshops für die Teilnehmer (siehe Projektbeschreibung).

In mehreren Schritten können die Teilnehmer ihre Wege direkt in Betriebe oder in Qualifizierungen wählen.

Sören Link: „Wir haben das Ziel, etwa 400 Menschen zu erreichen. Auch wenn erfahrungsgemäß nicht alle bis zum Ende mitmachen, bekommt aber jeder eine neue Chance. Daran haben die meisten der Betroffenen sicherlich schon nicht mehr geglaubt.“
Das Projekt läuft über vier Jahre und wird im Rahmen des Programms Integrationsrichtlinie Bund durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert.

Für die GfB löst der Bewilligungsbescheid eine Menge Arbeit aus. Starttermin ist der 1. September. „Bei ESF-Maßnahmen muss man immer auch einen Eigenanteil finanzieren, und wir kriegen den zusammen, ohne die Stadt zu belasten. Und wir werden pünktlich starten“, verspricht Geschäftsführer Uwe Linsen.

Stadt Duisburg
Amt für Kommunikation